C

(4.2)

Vorbereitung

Bei der Messe München erhielt ich von Treff umfangreiche Prospekte, Flyer und Hefte. Diese waren äußerst informativ und ansprechend und ermöglichten eine gute Einsicht in die Organisation und angebotene Möglichkeiten. Beim persönlichen Interview wurden auch die negativen Erfahrungen, die im Ausland eventuell eintreten könnten, behelligt und ermöglichten somit eine möglichst realistische Darstellung eines Aufenthaltes. Beim Einzelgespräch wurde man nochmals hinterfragt ob man wirklich geeignet und bereit dazu ist in das Ausland zu gehen. Ich bemerkte so, dass es für mich noch zu früh gewesen ist und ich tatsächlich noch nicht bereit war. Deshalb verschob ich mein Auslandsjahr um ein Jahr und bin froh darum. Das Vorbereitungsseminar hat mir toll gefallen. Was mir besonders gut gefiel war die Möglichkeit sich mit ehemaligen Teilnehmern auszutauschen. Das hat mich sehr ermutigt.

Betreuung

Ich fand es toll, dass ich die Möglichkeit hatte mit Treff zu Beginn des Aufenthaltes eine Washington Sightseeing-Tour zu machen. Es vereinfachte den Einstieg und man fühlte sich gleich viel wohler. Einmal war mir sehr übel, aber ich bekam gleich Hilfe gegen Übelkeit und schon ging es mir wieder super. Während des Aufenthaltes hat sich Treff ab und zu nach dem Befinden erkundigt und nach Erlebnissen gefragt. Dies hätte ich mir noch ein bisschen öfter gewünscht. Wenn man Fragen hatte, wurden diese innerhalb von einem Tag beantwortet, was wirklich hervorragend war. Es hätte auch die Möglichkeit zu einem Nachtreffen gegeben, wo ich leider nicht teilnehmen konnte. Dies wäre wahrscheinlich nötig gewesen um die Wiedereingliederung zu erleichtern.

Schule

Meine Schule hat mir extrem gut gefallen. Die Schule war mittelgroß mit einer gigantischen Außenanlage für sämtliche Sportarten. Anfangs war alles sehr ungewohnt und so es hat ein paar Wochen gedauert bis ich meinen „Locker“ alleine öffnen konnte. Und auch täglich die selben Fächer zu haben schien anfangs sehr monoton und ungewohnt, aber mit der Zeit würde mir bewusst, dass diese Routine äußerst angenehm und effektiv war. Generell gab es eine breite Auswahl an Fächern, oftmals Fächer, die wir an deutschen Schulen nicht haben. Ich war beispielsweise in Engineering Design, American History und Band. Das Unterrichtsklima war total entspannt und locker und hat sehr viel Spaß gemacht. Das lag größtenteils an meinen Mitschülern und Lehrern. Anders als in Deutschland war das Schüler-Lehrer Verhältnis eher persönlicher als sachlich. Die Lehrer behandelten einen auf gleicher Ebene und nicht hierarchisch. Das fand ich gut. Und die Mitschüler kamen vom ersten Tag an sofort auf mich zu und waren sehr offen und interessiert. Ich wurde überall mit einbezogen und hab mich von Anfang an richtig wohl gefühlt. Was ich leider auch öfter mitbekommen habe war Ausgrenzung und Lästern von manchen Personen. Mich betraf es nie, aber ich fand Mobbing and dieser Schule viel extremer als an meiner Schule in Deutschland. Und auch das Schulessen war weniger erfreulich. Die Qualität war sehr schlecht. Ich habe auch sehr viel erlebt mit den Kursen. Mit dem Chor sind wir beispielsweise in das Musical „Wicked“ gegangen. Was auch doof war: in Band saß ich die ersten Wochen nur neben dem Feld und musste den anderen beim Spielen zusehen, da ich im Band Camp nicht anwesend war (weil ich noch Schule in Deutschland hatte), und somit die Musik und Choreografie nicht kannte (Marching Band). Aber nach der Marching Season war Band das beste Fach überhaupt. Das Niveau vom Spielen war dermaßen viel höher als das von meiner Schulband in Deutschland. Auch extra Aktivitäten waren angeboten. Ich war in French Club, wo wir beispielsweise zu einem Chocolatier im Nachbarstaat fuhren. Ich war auch Teil der Indoor Percussion der Schule, die sogenannte „Drumline“. Dies war sehr Zeitintensiv und auch der Grund weshalb ich nicht bei einer anderen Sportart teilnehmen konnte, aber zugleich eine der prägendsten Erlebnisse des gesamten Aufenthaltes. Bei Auftritten war ich immer sehr stolz, dass ich für diese Schule antreten würde. Einmal hatten wir eine Evakuierung wegen einer Schießerei Drohung, was sehr schockierend und clichehaft war, und wie es an meiner Schule in Deutschland Feueralarmproben gibt, so gab es dort Shooting Drills. Als Gastschüler wurden ich und die anderen Gastschüler gefragt, ob wir das im Ort gelegene Museum übersetzen könnten, damit dies für ausländische Touristen in mehreren Sprachen erhältlich sei. Das war das Verrückteste von allen Projekten, hat aber sehr viel Spaß gemacht. Ich verbrachte den größten Teil meines Aufenthaltes in der Highschool, und es war super!

Familie

Meine Familie war sehr nett, engagiert und unternehmungslustig. Ich habe mich super mit meinem Gastbruder und Gastvater verstanden. Meine Gastmutter war manchmal ein wenig kompliziert und temperamentvoll. Aber mit der Zeit hab ich mich sehr gut daran gewöhnt. Mit meiner gleichaltrigen Gastschwester habe ich mich leider nicht so gut verstanden, da wir kaum Gemeinsamkeiten hatten. Aber das war auch nicht so schlimm. Dafür habe ich umso mehr mit meinem Gastbruder gemacht. Die Familie hat sich sehr stark unterschieden von meiner richtigen Familie. Andere Werte, anderer Lebensstil, andere Ansichten. Gerade das hat mir gefallen und meinen Horizont in vielerlei Hinsicht erweitert. Wir haben sehr viel Unternommen (Ice Hockey, Baseball-Spiel, Girls Scouts, Drive In, ...) und sind auch viel gereist (Chicago, North Carolina, Pigeon Forge, ...). Anfangs hatte ich starke Bedenken, aber man gewöhnt sich an das Neue und am Ende ist es das, was man am meisten vermisst.


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