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(3.6)

Bevor der Vertrag mit Experiment unterschrieben wird, findet erst ein persönliches
Kennenlerngespräch statt. Dieses prüft das allgemeine Interesse und heißt den potentiellen Austauschschüler erstmals in der "Gemeinschaft Auslandsaufentalt" willkommen. Dann kommt ganz schnell auch schon das Unterschreiben des Vertrags. Anschließend gibt es die gezieltere Vorbereitung, die je nach Gastland mit ungefähr 30 anderen Austauschschülern stattfindet. Diese Vorbereitung fand im Rahmen eines viertägigen Vorbereitungsseminar statt, wegen Corona leider online. Es wurde detailliert auf mögliche Probleme vorbereitet und die Gruppenstimmung war sehr gut. Während des Seminars fand ich es zeitweise sehr langweilig, aber rückwirkend hat es sich sehr gelohnt. Bei anderen Organisationen fällt die Vorbereitung zum Teil deutlich kürzer aus, aber das lange Wochenende fand ich angebracht. Mit den anderen "VBS"-Teilnehmern habe ich jetzt immer noch Kontakt. Auch hat man die Möglichkeit, sie beim Nachbereitungsseminar noch einmal wiederzutreffen.

Nachdem ich in den USA angekommen war, fand die Betreuung vor Ort durch einen Local Coordinator statt. Meine wohnte ca 1 Autostunde entfernt und hat mich einmal pro Monat nach meinem Wohlbefinden befragt und dazu einen Fragebogen ausgefüllt. Meine Gastmutter war zusätzlich selber ein Coordinator, sodass ich auch durch sie noch eine gewisse Betreuung hatte. Eigentlich fand ich den Kontakt ausreichend, da man Probleme so erkennt, aber trotzdem noch genügend Freiheiten lässt. Bei Bedarf kann man auch mehr Kontakt zum persönlichen Coordinator haben.

Ich habe in den USA eine öffentliche High School besucht. Das Schulniveau ist um einiges niedriger als in Deutschland, sodass ich jedem empfehle, in eine Klasse höher als in Deutschland zu gehen. Bei mir war das leider nicht der Fall, während des Unterrichts habe ich mich deswegen sehr gelangweilt. Als ich zurück kam, bin ich in meiner Stufe geblieben und musste deswegen sehr viel Unterrichtsstoff nachholen. Außerdem hat man jeden Tag die gleichen Fächer, daran musste ich mich auch erstmal gewöhnen. Bei mir ging die Schule von 8:00 bis 15:50 Uhr, und das jeden Tag .... auch länger als in Deutschland. Das beste an der Schule aber waren die Extracurricular Activities. Man konnte viel Sport machen, in der Band oder im Drama Club dabei sein. Da meine Schule relativ klein war (nur ca. 400 Schüler in der High School), durfte ich vieles ausprobieren. An größeren Schulen kann es dagegen sein, dass stärker nach Können 'ausgesiebt' wird. Bei Extracurriculars dabei zu sein, empfehle ich grundsätzlich jedem. Man knüpft viele Kontakte und gewinnt absolute amerikanische Erinnerungen. Auch der School Spirit wird großgeschrieben, viel stärker als in Deutschland. Insgesamt hat mir vieles an der Schule gut gefallen, die Lehrer waren alle sehr nett. Trotzdem muss man aufpassen, dass man mit dem Stoff nicht zu sehr zurückhängt. Sonst gibt es noch die Alternative, das Jahr in Deutschland zu wiederholen.

Meine Gastfamilie war absolut klasse. Ich war untergebracht bei einem alten Ehepaar mit einer spanischen Gastschwester in meinem Alter, die ebenfalls meine Schule besuchte. Wir haben super viel zusammen unternommen, sind im ganzen Bundesstaat herumgereist und haben immer noch jede Woche Kontakt. Von vielen anderen Austauschschülern habe ich gehört, dass es gerade im Bezug auf Gastfamilien enorme Probleme geben kann. An dieser Stelle kann ich sagen, dass ich diese zum Glück nicht teilen konnte. Falls es aber doch so kommen sollte, kann man notfalls auch die Familie wechseln. Meine Gastschwester wurde sozusagen sofort zu meiner besten Freundin, bis zum Ende haben wir alles zusammen gemacht. Gleichzeitig lernt man neben der amerikanischen noch eine weitere Kultur kennen, was mir sehr gut gefallen hat. Bei der Bewerbung kann man aber auch angeben, wenn man lieber alleine untergebracht werden möchte.

Alles in allem: I spent an awesome year in the United States!


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