A

(4.0)

Die Vorbereitung war sehr gut. Nützliche Informationen wurden uns über ein Zoommeeting mitgeteilt. Persönliche Beratung war sehr hilfreich. Herr Müller ist extra für mich in die Schweiz gefahren, um uns die verschiedenen Möglichkeiten zu schildern. Das habe ich sehr geschätzt. Vor allem meinen Eltern hat dieses persönliche Gespräch sehr viel Vertrauen in die Organisation TREFF gegeben. Anschliessend, während der schwierigen Zeit mit Corona, war er immer sehr positiv gestimmt und hat uns immer auf dem Laufenden gehalten, wie die aktuelle Lage in Kanada aussieht.

Die Betreuung während meines Aufenthaltes in Kanada war okay. Die Zoommeetings während meiner Quarantänezeit waren hilfreich, weil ich mich nicht so einsam fühlte und bereits viel über das Leben "danach" erfahren habe. Danach liess das Engagement der Verantwortlichen etwas nach, denn es wurde nicht wirklich ein grosser Aufwand betrieben, um alle Austauschüler und Austauschülerinnen miteinander in Kontakt zu bringen. All die coolen Ausflüge, die im Normalfall angestanden wären wie etwa die Trips nach Seattle, Victoria, Whistler, etc. wurden meiner Meinung nach nicht so gut kompensiert. So konnten wir mit unseren Betreuern nicht so viel von Kanada erleben, wie ich es mir gewünscht hätte. Sie waren recht streng mit der Handhabung der Corona Pandemie Regeln, was zu Ungunsten unseres Aufenthaltes war. Auch bei Problemen wurde mir zwar direkt geholfen, was ich natürlich zu schätzen wusste, aber meist wurde nicht eine perfekte Lösung gefunden. Ich hatte zum Beispiel Probleme mit meinem Mobilfunkanbieter, diese Probleme traten jeden Monat wieder auf und im Endeffekt musste ich das Problem mit meiner Gastmutter lösen.

Die Schule war im Grossen und Ganzen ziemlich gut. Die Gebäude waren zwar ein bisschen in die Jahre gekommen, was aber kein Problem darstellte. Mehr zu kämpfen hatte ich mit der Tatsache, dass ich nur zwei Mal in der Woche den Unterricht vor Ort besuchen durfte. Das führte dazu, dass ich nicht ganz so viele Schülerinnen und Schüler kennenlernen konnte, wie ich mir das gewünscht und erträumt hätte. Das Niveau der Unterrichtsfächer erschien mit auf jeden Fall einfacher als in schweizerischen Gymnasien. Ich gehe davon aus, dass diese Aussage auch auf die deutschen Gymnasien zutrifft, denn im Gespräch mit deutschen Austauschschüler:innen erwähnten diese ähnliche Einschätzungen und Erfahrungen. Extrem cool und toll fand ich, dass ich meine Fächer komplett frei wählen konnte. Ich entschied mich für Sport, Englisch, Geschichte und Outdoor Education. In diesen vier Fächern fühlte ich mich sehr wohl und die Lehrer unterstützten mich sehr kompetent und einfühlsam. Ich merkte, dass sie gewohnt waren, mit ausländischen Schülerinnen und Schülern in Kontakt zu sein. Dafür gebührt ihnen ein ganz herzliches Dankeschön! Im Fach Outdoor Education machten wir viele Ausflüge in die nähere Umgebung. So gingen wir zum Beispiel mehrere Male Ski fahren, stürzten uns im Riverraften in kalte Gewässer oder erklommen mit Schneeschuhen luftige Höhen. In Englisch beschäftigten wir uns mit Shakespeares Romeo und Julia sowie mit der indigenen Kultur in Kanada. In Geschichte lernte ich etwas über den ersten und zweiten Weltkrieg aus Sicht der Kanadier:innen. Das war sehr spannend!

Mit der Auswahl meiner Gastfamilie hätte ich nicht glücklicher sein sein. Ich lebte mit einer Singlefrau zusammen, die zwei Töchter hatte. Die beiden lebten jedoch nicht bei ihrer Mutter. Trotzdem hatte ich das Glück, die beiden Töchter kennen zu lernen. Sie waren extrem nett und wir verstanden uns sehr gut miteinander. Mit meiner Gastmutter verstand ich mich hervorragend und wir ergänzten uns gegenseitig. Meine Gastmutter hielt die Balance zwischen Aufsicht und Freiheit, weshalb ich mich sehr geborgen fühlte. Gemeinsam unternahmen wir Aktivitäten wie etwa eine Reise auf Vancouver Island, mehrere Wanderausflüge, ein Snow Tubing Ausflug und noch viele weitere. Ich werde sie in sehr guter Erinnerung behalten und hoffe, dass wir noch lange Kontakt haben werden!!!


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