A

(3.6)

Vorbereitung

Über die Vorbereitung kann ich nur positive Sachen sagen. Wir würden ausreichend informiert auf viele Situation und Szenarien vorbereitet, hatten die möglichkeit sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und haben alles in einem kurzen Zeitfenster anmelden bzw organisieren können. Bei dem iE treffen in Göttingen wurden wir über alles wichtige informiert und uns wurde realistisch von Problemen und regeln berichtet, die mir persönlich später in den Staaten geholfen haben.

Betreuung

Auch hier kann ich nur gutes berichten. Mein local coordinator hat sich regelmäßig nach mir erkundigt und ist trotz einer langen Anreise so oft wie möglich gekommen. Wenn ich mal Probleme hatte tat sie alles in ihrer Macht stehende, um mir zu helfen.

Schule

Wenn man in eine Amerikanische High School geht, um die Leute, Kultur und das School Spirit kennenzulernen, dann hat sich meine Schule sehr gut dafür geeignet. Ich mich sehr gerne in die Schule gegangen, weil einfach immer etwas los war. Die Lehrer und Schüler vor Ort schreckten außerdem nicht davor zurück einen Austauschschüler in sämtliche Programme oder Sportarten zu integrieren. Man würde überall mit offenen Armen empfangen und über sein Herkunftsland ausgefragt. Zu dem Thema Bildung muss ich jedoch sagen, dass dies, zumindest auf meiner Schule, nicht sehr ernst genommen wurde. Natürlich hat man die Sprache gelernt und ich würde auch nicht behaupten, dass ich gar nichts gelernt habe. Jedoch finde ich, dass die Amerikaner in manchen Fächern, wie Mathe, viel weiter zurück liegen als in Deutschland, weswegen ich auch gezwungen bin in Deutschland eine Klasse zu wiederholen. Trotz allem habe ich viel in der Schule gelernt, was nicht unbedingt mit Schule zutun hat, sondern eher mit sozialen Erfahrungen, die meine Denkweise und Ansicht gegenüber bestimmter Dinge komplett verändert haben.

Familie

Bei der Familie muss ich sagen, dass mich diese am meisten in Bezug auf den Austausch enttäuscht hat. Natürlich kann iE nicht alles prüfen, sondern nur oberflächliche Dinge, wie die Wohnsituation. Trotzdem hätte ich mir bei der Auswahl der Familie ein wenig mehr diskretion gewünscht. Ich habe meine Familie erst am 28. Juli bekommen und war gezwungen meinen Flug auf den 1. August umzubuchen. Außerdem habe ich mich sehr ausführlich mit meiner eigenen Bewerbung beschäftigt also hätte ich mir auch gewünscht, dass diese auch berücksichtigt wird. Ich habe zum Beispiel als Kriterium gestellt, dass die Familie keinen Hund aufgrund meiner Hundeallergie besitzen sollte. Als ich jedoch dann angekommen bin und mich gleich zwei Hunde mit wedelndem Schwanz begrüßten, hatte ich anfangs Angst um meine Gesundheit. Ich hatte jedoch Glück, da ich kein bisschen auf die Hunde reagierte. Ich war sehr sehr glücklich in den ersten 6 Monaten meines Austausches, zwar war ich den ganzen Tag nach der Schule alleine zu Hause, hielt es aber für ein Highlight meine Gastschwester um 6:00 Uhr vom cheerleading abzuholen. Am Anfang stand ich natürlich sehr im Mittelpunkt aber je länger ich bei meiner Familie wohnte, desto mehr gehörte ich zum Alltag und wurde immer mehr vernachlässigt. Ich bin auch kein Mensch der viel Aufmerksamkeit braucht, aber in meiner Gastfamilie drehte sich alles so sehr um meine Gastschwester, dass ich mich allmählich sehr allein und missverstanden fühlte. Es war womöglich auch ein wenig meine schuld, da ich nie richtig meine Meinung geschildert habe, jedoch hätte ich mir einfach ein wenig mehr Einbindung in die Familie gewünscht. Weihnachten war für mich sehr schwierig, zumal ich meine Familie doch sehr stark vermisste, gleichzeitig aber das Fest in Amerika genießen wollte. Positiv gestimmt folgte dann das neue Jahr 2018. Ich fing an Fußball für die Schulmannschaft zu spielen und es machte mir unheimlich viel Spaß. Ich lernte viele neue Leute kennen und verbrachte mehr Zeit außerhalb des Hauses und mit meinen Freunden. Jedoch gab es ein Problem, dass ich bis heute nicht so richtig nachvollziehen kann: Da alles in meiner Gegend Wörter auseinander lag, musste ich mit dem Auto abgeholt werden. Zunächst dachte ich das wäre gar kein Problem, da meine Gastschwester davor beim cheerleading auch jeden Tag Training hatte. Jedoch bat mich meine Gastmutter immer öfter, ob ich nicht einer meiner Freunde mich zurückbringen könnte. Dies war mir immer sehr unangenehm, weil ich mich selten revanchieren konnte und wie sehr weit außerhalb wohnten. Es wurde immer schwieriger für mich zu meiner Gastfamilie durchzudringen, zumal ich auch seltener zuhause war. Immer öfter war ich gezwungen zu den Wettbewerben meiner Gastschwester zu gehen, zu denen ich anfangs auch gerne gegangen bin. Aber es würde sich ebenfalls auch immer weniger um meine Meinung und Bedürfnisse gekümmert. Der letzte Monat war am schwierigsten für mich, da es sich um eine Art Aufbruchsstimmung handelte und als es dann so weit war, war ich doch sehr traurig meine Gastfamilie nun verlassen zu müssen. Heute bin ich Ihnen immernoch sehr dankbar für alles und respektiere auch ihre Macken, da ich ja auch nicht perfekt bin und einige Situationen hätte vermeiden können. Ich habe jetzt leider kaum noch Kontakt zu ihnen, da ich nach mehreren Monaten versuchter Kontaktaufnahme aufgegeben habe. Es muss eben von beiden Seiten kommen


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