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(4.6)

Letztes Jahr um diese Zeit war ich mitten in den Vorbereitungen für mein Jahr hier in Frankreich. Es ist seltsam wenn ich daran zurück denke, weil ich das Gefühl habe dass es schon so unglaublich lange her ist. Das Vorbereitungsseminar hat mir damals viel Angst genommen und mich gut vorbereiten können auf das was einen im Ausland erwartet. Ich hatte echt Angst und war unsicher was mich erwarten wird. Im Seminar haben wir viel über alles geredet, fragen geklärt und ich habe auch viele Leute kennen gelernt denen es genauso geht wie mir, mit einigen habe ich sogar noch Kontakt. Ich habe mich in der Vorbereitung allgemein gut begleitet gefühlt von IE. Immer wenn ich Fragen hatte konnte ich diese stellen und bekam auch direkt eine Antwort zurück. Mit der Platzierung hat bei mir auch alles sehr schnell geklappt. Schon im April hatte ich meine Gastfamilie. Der Moment, wenn man seine Gastfamilie bekommt ist unglaublich. Die ganze Ungewissheit von vorher wird einem genommen. Man sieht bei wem man leben wird und kann sich die Umgebung und auch IE Schule ansehen. Dieser Moment hat mein Auslandsjahr für mich erst real gemacht. Vorher war das alles mehr wie ein Wunsch oder ein Traum, aber mit der Platzierung stand aufeinmal alles fest. Klar kamen dann andere fragen auf wie zum Beispiel, ob man sich mit allen verstehen wird oder wie das Leben in der Familie wohl sein wird. Ich wurde in südlich von Toulouse platziert. Für mich war dieser Teil Frankreichs komplett neu und das machte es noch spannender. Wir buchten dann irgendwann meinen Flug und ab dann verging die Zeit wie im Flug. Der Abschied von meinen Freunden und meiner Familie fiel mir im ersten Moment sogar recht leicht. Es war mehr so das Gefühl in den Urlaub zu fliegen und nicht 10 Monate in ein anderes Land.
Als ich dann jedoch durch den Security Check durch war kam alles über mich. Dieser Moment war für mich einer der schwierigsten. Es gab kein zurück mehr und das war auch gut so. In Toulouse am Flughafen wurde ich dann auch gleich von meiner Gastfamilie erwartet. Zuerst hatte ich Angst wegen der Sprache und was sie von mir denken, aber diese Angst war umsonst. Meine Gastfamilie hat sich mindestens genauso sehr gefreut mich zu sehen, wie ich mich gefreut habe sie zu sehen. Ich habe mich schnell an die Sprache gewöhnt und habe schon nach einigen Tagen deutliche Verbesserungen gemerkt. In meiner Gastfamilie lebte ich zusammen mit meinen Gasteltern, einem älteren Gastbruder und einer Gastschwester in meinem Alter. Dieses Zusammenleben mit einer Gastschwester im eigenen Alter mag ja ganz schön klingen und ich muss auch sagen, dass ich das mir so sehr gewünscht habe, aber es ist nicht immer leicht. Ab und zu gab es Streitigkeiten und Situationen in denen man selber als eine Art Vorbild für die Gastschwester genommen wurde, was sie natürlich nicht besonders toll fand. Aber im großen und ganzen hat das alles super funktioniert und ich habe die Familie sehr schnell ins Herz geschlossen. Mein erster Schultag und allgemein das Schulleben lief gut. Es ist zwar eine große Umstellung, aber man gewöhnt sich schnell dran. Nach wenigen Tagen hatte ich meine ersten Freunde, zuerst nur andere Austauschschüler und später dann auch Franzosen. Nach ca 2 Monaten, in den Herbstferien, hat meine Gastmutter einen Schlaganfall gehabt. Das war ein großer Schock, für die Familie und für mich. Ich musste die Familie und die Schule wechseln. Dies ging alles sehr schnell und problemlos. Meine Koordinatorin hat sich gut darum gekümmert und mein Ansprechpartner von IE hat mir sehr geholfen und mir alle Ängste genommen. In meiner neuen Gastfamilie kam ich dann zusammen mit einem Mädchen aus Mexiko in meinem Alter. Ich habe so Glück jetzt in dieser Familie zu sein. Sie haben uns viel von Frankreich gezeigt und sind eine richtige Familie für mich. Meine (Gast) Schwester ist für mich unglaublich wichtig geworden. Es wird mir schwer fallen zu gehen .. Dieses Jahr hat mich verändert und mir sehr geholfen. Es war komplett anders als erwartet. Ich würde es jedem, der die Möglichkeit hat, empfehlen!

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