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(4.8)

Ich habe mein Auslandsjahr mit EF in den USA, im Bundesstaat North Dakota, verbracht. Zugegebenermaßen war ich zuerst etwas überrascht über diesen Staat, da ich von diesem noch nie zuvor gehört hatte und auch Google mir nur relativ unspektakuläre Fotos lieferte. Letztendlich war dieses Jahr jedoch wirklich das einzigartigste, eindrucksvollste und emotionalste Jahr, meines bisherigen Lebens.
Die Vorbereitung verlief gut. Ich hatte immer alle Infos, die ich benötigte, rechtzeitig, und ich konnte immer im Büro anrufen und mir wurde auf noch so "dumme" oder "peinliche" Fragen super freundlich geantwortet. Vor allem die Tatsache, dass die ganzen Infotreffen immer in meiner Nähe waren, war super, da ich so trotz der Größe der Organisation immer das Gefühl hatte, EF wäre nah bei mir. Das erste Treffen von EF war tatsächlich nur einmal quer über die Straße für mich, weshalb ich mich direkt "wie zu Hause" fühlte.
Die ersten zehn Tage des Jahres war ich im Camp, was ebenfalls super cool war, da ich dort viele andere Austauschschüler kennengelernt habe und etwas weniger nervös war, meine Gastfamilie zu treffen, da ich feststellte, dass es allen anderen genauso ging wie mir. Am beeindruckendsten war aber, dass mich die Lehrer dort vor Ort schon direkt per Namen ansprechen konnten, weil sie sich vorher intensiv mit den neuen Schülern beschäftigt hatten. Außerdem war das Camp eine super Vorbereitung auf das spätere Leben in den USA, da dort amerikanische Lehrer unterrichteten und sehr nette Ambassadors dabei waren.
Zu meiner Betreuerin hatte ich ein ziemlich gutes Verhältnis, weil sie und ihr Mann total nett waren und uns Austauschschüler regelmäßig zu Treffen (zu sich nach Hause, in Restaurants, zu Events oder Halloween-, Weihnachts-, oder sonstigen Partys) einluden.

Ich selbst hatte wirklich keinerlei größere Probleme während meines Jahres. Meine Gastfamilie war super und ich fühlte mich dort direkt wohl. An meinem ersten Tag war ich zwar noch so überfordert mit allem, dass ich am liebsten wieder direkt nach Hause geflogen wäre, aber nach ein paar Nächten legte sich auch das. Wir unternahmen viele Ausflüge, redeten viel über alle möglichen Themen und meine Gastschwester und ich waren wie "richtige" Geschwister. Auch mein Jahr hatte ein paar kleinere Höhen und Tiefen, was aber total normal ist. Mal hat man einen schlechten Tag, hat schlecht geschlafen, bekommt mal eine schlechtere Note oder hat auch mal einen alltäglichen Streit mit den Freunden vor Ort. Aber ich denke, das gehört einfach zum Leben dazu und sorgt nur dafür, dass sich das Jahr noch "realer" anfühlt. Die Leute in den USA sind eben "auch nur Menschen", was sie und auch die Organisation, umso herzlicher macht.
Meine Schule war auch super cool, all unsere Sport Teams waren total schlecht, aber es waren trotzdem alle Schüler bei den Spielen und unterstützen sich gegenseitig. Durch den School Spirit fühlte sich die Schule manchmal so an wie bei "High School Musical" - nur eben ohne den Gesang. Ich hatte dort die Möglichkeit zuerst Sport, später dann noch Theater und Speech zu machen, außerdem spielte ich jeden Tag des Schuljahres in den Marching Band, in der Pep Band und in der Jazz Band.
Alles in allem hatte ich ein wirklich tolles Auslandsjahr und ich bin nach wie vor unglaublich dankbar, dass meine Familie es mir ermöglicht hat ein Jahr lang den American Dream zu leben. Es gab Höhen und Tiefen, schöne Tage, schlechtere Tage oder auch mal großartige Tage, das Jahr im Ausland hat mir einen zweiten Blickwinkel auf Deutschland und auf das Leben allgemein gegeben. Das Jahr öffnete mir außerdem die Augen im Bezug auf manches. Ich erkannte plötzlich viele (subjektive) positive und negative Sachen an den USA und auch an Deutschland.

Auch nach ein paar Jahren wieder zurück in Deutschland denke ich noch sehr gerne an das Jahr zurück und habe noch immer Kontakt zu meinen Gasteltern und Freunden vor Ort.
Ich kann ein Jahr im Ausland wirklich allen empfehlen! Auch wenn ihr vielleicht (so wie ich) zuerst etwas schüchtern seid, kann das eine riesige Chance sein, um über den Tellerrand zu blicken, euren Horizont zu erweitern, neue Freunde zu finden und ein Jahr zu erleben, an welches ihr euch für immer erinnern werdet!

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