I

(4.6)

Mein Austauschsaufenthalt hat ziemlich laotische angefangen. Wegen eines Unwetters konnte mein Flugzeug nicht starten und ist dann später dem Nachtflugverbot zum Opfer gefallen. Obwohl ich anfangs sehr missmutig war, dass mein Abenteuer einen Tag später anfängt, halte ich es resümierend für einem Glücksfall, da ich so die Möglichkeit hatte in luxuriösen Hotels zu übernachten und mir Singapur-den nun doch etwas längeren Zwischenstopp-anzusehen. Endlich angekommen, haben mich meine Gastmutter und Charlotte (die Ältere meiner beiden Gastschwestern) am Flughafen empfangen. Wie ihre jüngere Schwester-Isabella- und auch ich selbst konnte sie es kaum erwarten, dass ich endlich ankomme. Dementsprechend herzlich war der Empfang.Schon in der darauffolgenden Nacht, um 4 Uhr morgens- hat mein Gastvater die Fußballweltmeisterschaft mit mir gesehen, da Deutschland im Finale stand.
An meinem ersten Schultag habe ich mich nach der Schule im riesigen Schulgebäude verlaufen und konnte einfach nicht meine Bushaltestelle finden. Nach 30 minütigen Rumgeirre, haben mich zwei Mädchen angesprochen und mich gefragt ob sie mir helfen könnten. Wie es der Zufall so wollte hast eine der Beiden in meiner Gegend gewohnt und mich mit zu meiner Gastfamilie nach Hause genommen. Wir wurden im Laufe meines Aufenthalts sehr gute Freunde.
Auf dieser Schule hatte ich das erste Mal Spaß am Englischunterricht. Wir haben die -aus unserer Sicht-doch sehr abstrakte Novelle 1984 thematisiert, wobei unser Englischlehrer scherzhafterweise oft ironisch den Protagonisten gespielt hat.
Es ist schwierig unter den 1000 unvergesslichen Erlebnissen die erzählenswertesten herauszugreifen.
Das vermutlich beste Ergebnis war mein 17. Geburtstag. Am Tag davor, habe ich mit einigen Freundinnen eine wunderschöne Insel besucht. Nachts haben wir dann am Strand bei Lagerfeuer in meinen Geburtstag gefeiert. Obwohl ich nicht zuhause war, war es wunderschön. Die Menschen, die mit mir gefeiert haben sind mir in so kurzer Zeit so erstaunlich ans Herz gewachsen, dass ich kaum Heimweh hatte. Am nächsten Tag, meinem Geburtstag, ist meine Gastfamilie mit mir und einer Freundin (eine münchner Austauschschülerin, die ich schon einige Male besucht habe, seit dem wir wieder in Deutschland sind) ins Outback gefahren. Mit Sicherheit hatte ich einen der schönsten Ausblicke meines Lebens. Wir konnten einen Wasserfall hinunter springen und auf Felsen heruklettern. An diesem paradiesischen Ort war kein Hinweis auf menschliches Leben- kein Autolärm, kein Müll, Nichts-es war wunderschön. Auf dem Rückweg waren wir Kängurus streicheln. Diese hatten solches Vertrauen zu Charlotte, dass sie sogar ein Kängurubaby Aus seinem Bäutel locken konnte. Abends hat meine Gastmutter dann eine Art Buffet mit typischem australischen Essen zubereitet, von dem mir nicht alles geschmeckt hat(:D).
Das zweitbeste Erlebnis, war als ich mit einem australischen Geschwisterpaar, das ich bis heute zu meinen engsten Freunden zähle und voraussichtlich dieses Jahr besuchen werde, auf einem See von Wasserski bis zum Wasserkissen alles gefahren bin, das man an ein Boot hängen kann. Sie haben mich zu ihrem Familienausfluch an den See eingeladen und mir gezeigt wie offen, gastfreundlich und herzlichen australische Familien sind.
Meine Gastmutter war selbst eine Weltenbumlerin und konnte mir tausend Geschichten über ihre Reisen erzählen. Nicht selten, war ich völlig übermüdet in der Schule, weil wir uns abends stundenlang verquatscht haben, aber die Gespräche haben sich nicht nur sprachlich gelohnt. Es hat in mir den umbedingen Wunsch erweckt die Welt zu bereisen, so viele Menschen, Orte und Kulturen wie möglich kennen zu lernen und wohlmöglich irgendwann auszuwandern. Resümierend spiegelt das meinen gesamten Blick auf den Austausch wider. Ich habe gelernt wie schön das Leben sein kann, wie offen und herzlichen einem die Menschen begegnen, wenn man sich nur darauf einlässt, aber auch was ich an Zuhause (Deutschland) habe. Ich bin über mich hinaus gewachsen und selbstbewusster geworden. Das hat mir sehr geholfen z.B. die Schule entspannter anzugehen, weswegen mir diese nach dem Austausch viel leichter gefallen ist.

Vorbereitung:
Vollständig, Einbahnfrei

Betreuung:
Mir persönlich fast ein wenig zu intensiv. Man wurde sehr oft nach seinem Wohlergehen gefragt.

Ansprechpartner:
Ja

Familie:
Besonders die Kinder haben meine Austauscherfahrung sehr bereichert.

Schule:
Der Unterricht hat größtenteils Spaß gemacht, hätte aber anspruchsvoller sein können.


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