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Vorbereitung

YFU führt seine Vorbereitungsseminare immer auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft (Kulturtheorie) durch. Zur Vorbereitung gehören nicht nur die ausführlichen Seminare, sondern auch eine gute Betreuung durch die Geschäftsstelle in Hamburg. Dort habe ich viel Unterstützung bei der Beantragung des Auslands-Bafoeg (Finanzierung), der persönlichen Anpassung unserer Zahlungsraten, der Beantragung von Visa und ESTA, und Informationen zur medizinschen Vorbereitung (Impfungen...) erhalten.

Betreuung

Die Betreuung wurde im Austausch vor Ort von zwei älteren ehrenamtlich Damen durchgeführt. Mit meinen Betreuungen habe ich auch acht Jahre später noch Kontakt. Sie haben sich gut ergänzt, wenn eine mal beruflich eingespannt war, war sofort die jeweils andere bei Problemen erreichbar. Louise war auch meine Teamerin beim Abschluss-Seminar (ReEntry). YFU USA unterstützt die Vor-Ort-Betreuungen durch Schulungen. Außerdem kümmern sich Experten von YFU Deustschland auch während des Austauschs um das Wohlergehen jedes Teilnehmenden. Ich habe mich genauso wie meine Eltern zu jeder Zeit sicher und geborgen gefühlt. Meine Eltern konnten sich während des Austauschs auf kurzen Elternseminaren mit anderen Eltern austauschen und waren somit "auch betreut". Sie haben dieses freiwillige Angebot gerne angenommen.

Schule

Die Schule in Oregon hat viel Erfahrung mit Austauschschüler*innen. Wir wurden ausführlich bei der Fächerwahl unterstützt und beraten. Da Finanzrechnung ein schwieriges Fach für mich war, durfte ich nach zwei Wochen sogar nochmal wechseln. Das wäre bei normalen Schüler*innen nicht möglich gewesen. Dafür bin ich der Schule sehr dankbar. Auch bei anderen Problemen (Schließfach, Sprachschwierigkeiten) wurde ich sehr unterstützt. In einem Computerkurs hat die Lehrerin sich extra mit mir hingesetzt, weil mir Vorwissen aus der Middle School für das Fach gefehlt haben.

Familie

Ich habe sehr lange auf meine Gastfamilie warten müssen, sodass ich erst am dritten und letzten Abflugtermin losfliegen konnte. Dafür hat YFU USA auch kurzfristig noch eine sehr gute Gastfamilie gefunden. Die Gastfamilie wurde von meinen zukünftigen Betreuern besucht. Sie war so gut auf mich zugeschnitten, dass ich überhaupt keinen Sozialschock haben konnte. Ihr Weltbild hat sich kaum von meinem unterschieden, sodass wir uns über viele Themen sehr vertraulich unterhalten konnten. Diese langen Gespräche beim Abendessen bildeten den zentralen Ankerpunkt meines insgesamt doch intensiven und anstrengenden Austauschjahrs. Das lag auch daran, dass ich nicht weggehen konnte. Die nächste Siedlung lag 10km entfernt und das Waldhaus war ziemlich gemütlich eingerichtet.

Nachbereitung

Neben den Seminaren im Gastland war mir schon bei der Wahl meiner Austauschorganisation wichtig, dass ich auch nach meinem Austausch Anprechpartner haben werde. Bei YFU gibt es eine dreitägige Nachbereitungstagung. Da ich an dem mir vorgeschlagenen Termin keine Zeit hatte, wurde mir ein Alternativtermin vorgeschlagen. Das bedeutete zwar, dass ich etwas länger mit dem Zug anreisen musste, dennoch hat sich die Teilnahme gelohnt.

6. Jahre später
Auch jetzt bereichert mich mein Austausch noch jeden Tag. Ich hätte einen anderen Beruf gelernt. Mit einer Freundin aus der Türkei, die mit mir an der selben Schule war habe ich genauso noch Kontakt wie mit meiner Gastfamilien. Sowohl mit ihr als auch meine Gastfamilie besuchen wir uns alle paar Jahre gegenseitig. Mit meinen sonstigen Freunden aus dem Austausch habe ich leider keinen Kontakt mehr.

Fazit

Ich habe meinen Austausch sehr genossen. Ich weiß aber auch, dass viele deutsche Austauschschüler*innen in meiner Gastfamilie sich weniger wohl gefühlt hätten. YFU hat sich mir gegenüber immer bemüht und sich gekümmert. Meine Lehrerinnen und Lehrer waren charakterlich Vorbilder für mich. Vielen Dank an alle, die mich in diesem Jahr geprägt haben und sie kennenlernen durfte

Elias Wille


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