M

(4.8)

Ich habe mich für YFU entschieden, weil es ein gemeinnützig arbeitender Verein ist, welcher sowohl mit mir als Austauschschülerin als auch mit meiner Familie und meiner Gastfamilien stets sehr freundlich, respektvoll, hilfsbereit und mit Freude kommuniziert und zusammengearbeitet hat.

Bei YFU wird man in einem mehrstufigen Verfahren ausgewählt und anschließend durch schriftliche Kommunikation und einem einwöchigen Vorbereitungsseminar im Heimatland vorbereitet. Im Gastland erfolgt ebenfalls ein mehrtägiges, länderspezifisches Seminar bevor es die Zeit in der eigentlichen Gastfamilie beginnt. Für mich waren diese Seminare sehr wertvoller, gewinnbringender Input, schon dort habe ich langjährige Freundschaften geschlossen.

Die Betreuung während des Austauschjahres erfolgt über mehrere kürzere und längere Seminare, Begegnungen, Ausflüge und Reisen, die über das Jahr verteilt sind. Dort gibt es Raum für Austausch und Reflexion und einfach Spaß und Erlebnisse mit den anderen Austauschschüler*innen des Jahres. YFU Norwegen organisierte diese Treffen etwas weniger strukturiert als YFU Deutschland. Das liegt daran, dass es dort ein viel kleineres Ehrenamtlichennetzwerk gibt, das Land aber verhältnismäßig groß ist. Dennoch hat alles immer geklappt und ich konnte auf diese Weise auch in einige andere Landesteile kennen lernen.

Als YFU-Austauschschüler*in geht man in eine nahegelegene öffentliche Schule. Meine Schule in Norwegen war im Nachbarort und ich konnte ausserhalb der Schneezeit mit dem Fahrrad fahren - das war ungewöhnlich, denn die meisten kamen von weiter her und somit mit dem Bus. Die Schule, die Lehrkräfte und die Schulkamerad*innen waren immer freundlich und offen und ich war schnell sehr gut integriert. Durch meinen Klassenlehrer bekam ich in den ersten Wochen etwas Norwegisch-Zusatzunterricht und konnte so sehr bald alle Unterrichtsstunden komplett mitverfolgen - Norwegisch ist für Deutsch Sprechende eine recht einfach zu lernende Sprache.

Meine Familie wählte mich anhand eines ausführlichen Briefes, den ich über mich geschrieben hatte aus allen Bewerbungen des Jahrgangs aus. Durch diese persönliche Vorstellung mit Hobbys, Interessen, Lebensumfeld im Heimatland ist die Chance, gut zueinander zu passen, sehr hoch. Meine Gastfamilie war ein Glückstreffer für mich. Auch wenn es mal schwierig war, konnten wir miteinander Konflikte lösen und aneinander wachsen. Die Zeit mit ihnen in diesem Jahr in Norwegen und der Kontakt durch gegenseitige Telefonate, Mails und Besuche in den Jahren danach prägte mich und meine persönliche Entwicklung sehr. Diese Erfahrungen sind für mich sogar noch wertvoller als das Erlernen einer neuen Sprache! Es ist nicht so wichtig, in welchem Land man ein Austauschjahr verbringt, die Begegnung und das Zusammenleben mit Menschen aus einer anderen Kultur sind für mich entscheidend gewesen!


Geprüft von Schueleraustausch.net Alle YFU Bewertungen