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Hallo!
Im Herbst 2018 habe ich mich dazu entschieden, für ein halbes Jahr nach England zu gehen. Nach ausführlicher Recherche habe ich mich bei Partnership International beworben, weil mir der Auftritt im Internet sehr gefallen hat und ich gelesen habe, dass die Betreuung durch die Mitarbeiter sehr persönlich ist.
Das hat sich auch total bestätigt. Nach gut zwei Wochen hatte ich schon eine Antwort, in der ich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wurde. Das war im November und verlief ganz anders als ich erwartet hatte: ganz entspannt habe ich mit einer ehemaligen Austauschschülerin über ein Auslandsjahr gesprochen, zum Teil auch auf Englisch.
Im Dezember kam dann die Nachricht, dass ich mit PI ins Ausland gehen darf! Und der ganze Papierkram...das dauert natürlich lange, den auszufüllen, aber man muss eben auch bedenken, was alles organisiert werden muss. Ich hatte vier Wochen Zeit, alles fertig zu machen. Dabei hat PI immer ein offenes Ohr für Fragen gehabt und keinen Druck gemacht, die Unterlagen schnell abzugeben.
Im Januar wurde es dann erstmal ruhiger bis Mai, als das Vorbereitungsseminar in Bad Honnef stattfand. Für mich und einige andere Austauschschüler war es eine lange Anreise (5 Stunden), jedoch sollte dies nicht als große Hürde gesehen werden, sondern eher als erste Herausforderung, denn die werden einem auch im Ausland noch begegnen. In diesen zwei Tagen wurde viel über das Gastland, Erwartungen und Problembewältigung gesprochen. Eigentlich genau die richtigen Themen, mir persönlich hat es jedoch nicht sehr geholfen, da mir eher Angst gemacht wurde. Dennoch hat mich das Wochenende weitergebracht,
da ich schonmal ein paar Austauschschüler kennengelernt habe, die später sehr gute Freunde von mir geworden sind.
Natürlich habe ich immer auf die Nachricht gewartet, wer meine Gastfamilie ist, aber das hat seine Zeit gebraucht. Im Juli kam schließlich die Nachricht, dass ich nach Plymouth gehen würde. Viele Austauschschüler kommen nach Plymouth und nach Cornwall, einige aber auch nach Tunbridge Wells oder nach Reading. Plymouth ist eine Stadt mit ca. 250000 Einwohnern in Devon. Der Royal William Yard und der Hoe sind sehr schön Plätze, an denen viele Veranstaltungen stattfinden.
Kurze Zeit später wurde mir auch mein Flug mitgeteilt, da ich das Sorglospaket hatte, was sich wirklich lohnt, da die Zeiten so besser koordiniert werden können. PI hat sich wirklich bemüht, mir den bestmöglichen Flug zu buchen und ist dabei auch auf meine Wünsche des Flughafens eingegangen.
Zwei Wochen vor meinem Abflug habe ich dann angefangen zu packen - und hatte natürlich Übergepäck. Am 30.8. ging es dann für mich zur London Orientation los. Jeder Abschied ist natürlich traurig, aber sobald ich am Gate war und mich mit anderen Austauschschülern unterhalten habe, war alles wieder gut.
In London angekommen ging es erstmal zur Passkontrolle. Meine erste Herausforderung, denn ich wurde wegen eines fehlenden Dokuments nicht durchgelassen. Nach 10 Telefonaten mit meiner englischen Partnerorganisation, die von nun an für mich zuständig war, und einer Stunde warten, hatte ich das fehlende Dokument zugeschickt bekommen und konnte weitergehen. Die hervorragende Unterstützung durch beide Organisationen hat sich an dieser Stelle bemerkbar gemacht!
Die nächsten zwei Tage kam ich gedanklich in England an, lernte die Austauschschüler kennen, mit denen ich zum Teil auch in einer Stadt leben würde (15 Austauschschüler insgesamt) und bekam weitere Informationen über das Land. Ich konnte erste Freundschaften schließen und Englisch sprechen. Sightseeing fand dabei nur am Samstag statt und war deshalb relativ oberflächig, aber dennoch gut organisiert und interessant. Schon allein wegen der ersten Freundschaften lohnt sich die Orientation.
Die englische Partnerorganisation EEOP betreut ebenfalls die Austauschschüler der deutschen Organisation ICX und war, genau wie PI sehr organisiert und zugewandt. Am Sonntag ging es dann mit den Austauschschülern, die nicht bei der Orientation waren, zu den Gastfamilien. Für mich bedeutete das eine fünfstündige Busfahrt. In England ist es sehr beliebt, mit dem sogenannten 'Coach' zu fahren.
In Plymouth angekommen wurde ich sehr herzlich von meiner Gastfamilie begrüßt, dennoch fühlte ich mich nicht wirklich wohl. Das ist allerdings ziemlich normal, denn man muss sich eben erstmal auf die neue Situation einstellen.
In der ersten Woche hatte ich noch keine Schule, deshalb nutzte ich die Zeit, um mit meinen Freunden von der Orientation die Stadt zu erkunden. Meine Gastfamilie hat nicht so viel mit mir gemacht, das lag aber auch daran, dass ihre Pläne immer sehr spontan waren und ich immer schon einen Tag im voraus geplant hatte, sodass ich oft schon etwas vor hatte, wenn sie mich gefragt haben. Dennoch haben wir später noch zwei wirklich schöne Ausflüge gemacht.
Meine Schule war eine sehr gute Mädchenschule mit hohen Anforderungen. Das hat mich in meinen Kompetenzen weitergebracht, war aber für die Suche nach Freunden nicht einfach, da ich immer auf die Leute zugehen musste. Die Schüler waren sehr motiviert und auch die Lehrer hielten oft Motivationsansprachen, weshalb sich sehr auf das lernen konzentriert wurde. Es gab vier Schulhäuser (ungefähr so wie in Hanrry Potter), die immer wieder gegeneinander antraten. Ich habe gute Kontakte knüpfen können. Es ist immer von Vorteil, wenn ein Kurs nicht so groß ist, da man so leichter mit Leuten sprechen kann und sich besser kennenlernt.
Was Hobbies angeht, so bin ich in ein Gym gegangen, was ich super fand. Das Life Center hatte abenfalls ein großes Schwimmbad, in dem oft auch Wettkämpfe stattfanden. Zudem habe ich mir eine Jugendgruppe in der Kirche gesucht, die sich sehr von meiner deutschen unterschieden hat, durch die ich aber viele Leute kennengelernt habe. Außerdem bin ich zu einem Fußballverein gegangen. Mit der Mannschaft bin ich nicht so gut klargekommen, da sie sehr abweisend war. Erst zwei Wochen bevor ich wieder gefahren bin, habe ich eine gute Mannschaft gefunden, weil mich eine Freundin mit zu ihrem Verein genommen hat. Seine Hobbies sollte man im ersten Monat finden, das es sich danach kaum noch lohnt.
Außerdem bin ich oft ins Stadion gegangen. Plymouth Argyle ist eine Mannschaft in der vierten Liga, allerdings war das kaum bemerkbar, denn die Stimmung war super und der Fußball könnte sich auch sehen lassen.
Meine Gastfamilie war sehr lustig. Ich hatte einen Gastbruder, der total süß war und mit dem ich mich super verstanden habe. Seine Mutter war auch total nett und seine Oma hat auch bei uns gewohnt und war meine Gastmutter.
Das Thema Brexit war überall zu hören und würde viel diskutiert. Dabei waren die Meinungen sehr gespalten.
Mein Local Coordinator war immer über E-Mail und Telefon zu erreichen und hat alles dafür getan, dass es uns gut geht.

Das schwierigste an einem Auslandsjahr ist für viele, sich vollends an das Gastland anzupassen. Viele tun dies auch bis zum Schluss nicht. Dafür muss man offen sein und sich auf alles einlassen können. Lieber zu viel ja als zu viel nein sagen. Das bezieht sich nicht darauf, dass man alles abnicken soll, sondern eher darauf, alles auszuprobieren und sich erst dann ein Urteil zu bilden!


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